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Auf nach Subsahara-Afrika

Am letzten Abend in Nouakchott freuen wir uns auf das Treffen mit unseren lokalen Kontakten: Im Auto werden wir abgeholt von Mahmoud und Moussa. Ersterer plant, gemeinsam mit seinem Freund Ismael, den ersten Coworking-Space in Mauretanien und arbeitet gleichzeitig an einer App für den lokalen Telcom-Anbieter. Moussa hingegen ist Anwalt und erzählt uns von seiner Arbeit gegen den – in Mauretanien anscheinend deutlich spürbaren – Klimawandel. So befinden sich Teile Nouakchotts unterhalb des Meeresspiegels und sollen, laut Studien, schon in den nächsten zehn Jahren überschwemmt sein.

Gemeinsam fahren wir zum Büro von Abib, Gründer von E-Zone. Mit seinem Startup bietet dieser fast jegliche Dienstleistungen im IT Bereich an, von Webdesign über Marketing bis hin zur online-Bestellung eigens gedruckter Unternehmensbroschüren und Visitenkarten. In den USA studiert, eröffnen sich ihm in der Heimat viele Chancen. Gleichzeitig kämpft er mit billigen Kopien, da Qualitätsbewusstsein in Mauretanien erst langsam Einzug hält.

Mit Mahmoud und Moussa begeben wir uns in ein erst vor Kurzem eröffnetes Restaurant, welches unter jungen Leuten schon jetzt Kult-Status besitzt. Zu uns gesellt sich Ceepee, Reggae-Star in ganz Westafrika und gemeinsam mit unseren beiden Begleitern in Nouadhibou aufgewachsen. Trotz seiner nur sehr kurzen Anwesenheit erscheinen prompt mehrere Jugendliche, welche uns respektvoll grüßen und ihn um ein Foto bitten. Wir fühlen uns geehrt. Später verabschieden wir uns, zuvor erfolgt jedoch noch eine kurze Besichtigung unseres L300.

Mit einem relativ schnell und unkompliziert erhaltenen Sénégal Visum in der Tasche verlassen wir Nouakchott durch ein Industriegebiet in Richtung Süden, entlang einer abenteuerlich schlaggelöcherten Straße. Die knapp 300km werden zum Tagestrip. Wir fahren Richtung Westen entlang des Senegalflusses, quer durch den Dawling National Park, und umgehen so den selbst unter Einheimischen als höllisch beschriebenen Grenzübergang bei Rosso und erreichen nach knapp 80 km schwierig befahrbarer Sandpiste den mauretanischen Grenzposten bei Diama.

Einige kleine Häuschen sowie zwei Schlagbäume geben das Bild eines gemütlichen, wenig frequentierten Grenzübergangs ab. Wir zahlen die Zollgebühren in Höhe von zehn Euro. Als an der nächsten Station ein zweites Mal der gleiche Betrag fällig wird, weil die Grenze angeblich schon offiziell geschlossen ist, werden wir stutzig und wittern andere Beweggründe. Wir warten erstmal ab. Unsere Hartnäckigkeit wird schließlich belohnt. Nachdem wir zunächst stockend mit den Beamten ins Gespräch kommen, entwickelt sich eine freundliche Plauderei von Angela Merkel bis Bastian Schweinsteiger, an deren Ende wir ohne zu zahlen durchgewunken werden. Auf der anderen Seite erwartet uns ein ähnliches Prozedere.

Als wir uns endlich auf den Weg machen können, ist die Dunkelheit bereits hereingebrochen. Wir stellen fest, dass wir aufgrund von Schlaglöchern und auf der Straße herumlaufenden Tieren in Zukunft von Nachtfahrten absehen sollten. Unbeschadet erreichen wir Saint-Louis, was aufgrund seiner besonderen Lage – die gesamte Stadtfläche befindet sich verteilt auf mehreren Inseln – und vielen kleinen gondelartigen Booten als „Venedig Afrikas“ bezeichnet wird.

Am nächsten Tag treffen wir uns mit Tayib, Manager beim Coworking-Space Jokkolabs. Er gibt uns einen interessanten Einblick in die Herausforderungen der junger Gründer im Senegal und speziell in Saint-Louis. So lernen wir, dass die Stadt zwar die angesehenste Universität des Landes beheimatet, die meisten Absolventen jedoch aufgrund des größeren Jobangebots nach Dakar abwandern. Ein weiteres Problem sieht er darin, dass Studenten stets auf eine sichere Karriere als Angestellter eines Großkonzerns oder Beamter hinarbeiten. Jokkolabs versucht sich gegen diesen Trend zu stemmen und regt junge Leute durch Events und Workshops dazu an, eigene Projekte zu starten.

Gegen Nachmittag verlassen wir die Stadt Richtung Süden. In der „Zebrabar“, ein von einem schweizerischen Ehepaar geführtes Camp, verbringen wir in idyllischer Umgebung die nachfolgende Nacht. Dort lernen wir Gee und Kim kennen. Ersterer, ein pensionierter Englischlehrer aus den Niederlanden, reist mit seinem Land Rover Jeep und Hund Thimba – ein südafrikanischer Ridgeback – einmal rund herum um den afrikanischen Kontinent. Wir tauschen uns über die bisherigen Erfahrungen aus und bekommen wertvolle Hinweise für die weitere Reise. Schließlich trifft ein Motorradfahrer ein, der sich aufgrund seines schwer auszusprechenden Namens als Kim vorstellt. Er ist Südkoreaner und wir staunen nicht schlecht, als er uns berichtet, dass er die gesamte Strecke von Südkorea bis in den Senegal in den letzten sechs Monaten allein mit seinem BMW-Motorrad zurückgelegt hat. Ausgebremst wurde er lediglich durch einen gebrochenen Hinterraddämpfer in Tadjikistan, für den er erst in der Türkei Ersatz fand. Er plant sich bald wieder auf den Rückweg zu machen. Als wir ihm von unserem Reiseziel Südafrika berichten, ist er so begeistert, dass er sich überlegt auch seine Fahrt bis dorthin zu erweitern. Wir tauschen Email-Adressen aus und freuen uns darüber, zwei interessante Menschen kennengelernt zu haben.



Ein Kommentar zu “Auf nach Subsahara-Afrika

  1. James Barh Barlee

    That is a great trip and I wish you guys all the best in touring Africa to discover the business opportunities on the continent. I have recommended that mr. Tarwoe I.B. Waylee my country Director in Liberia meet with you guys to know your mission and send me a feedback. Hope you will meet him or you call him on the number I provided with you in your mail. Good luck

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