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Von marokkanischen Nächten und amerikanischen Fast-Food-Tempeln

Nach rund 2.500 km quer durch Europa haben wir am Donnerstagmorgen endlich den afrikanischen Kontinent erreicht. Um 6 Uhr morgens starteten wir mit der Fähre von Algeciras nach Tanger, und nahmen so gleich auch den Sonnenaufgang auf der Straße von Gibraltar mit.

Die Einreise ins Land war erstaunlich unkompliziert, lediglich ca. eine Stunde mussten wir uns gedulden: Nachdem mehrere Dokumente mehrfach zwischen zwei Posten hin- und hergebracht werden mussten, da diese ihre Schrift gegenseitig nicht lesen konnten, erfolgte schließlich nur noch ein halbherziger Blick in unser Fahrzeug und unter die Dachplane. Dann waren wir in Marokko – einem Land reich an Facetten und Gegensätzen:

Das Land abseits der Städte bietet eindrucksvolle Landschaften – im Hinterland vor dem Atlasgebirge ausschließlich in saftigem Grün. Auf den Landstraßen und in den kleinen Städten spielt sich das Leben in einem viel langsameren Tempo ab, als man es aus Deutschland gewöhnt ist: Fortbewegung erfolgt über Kilometer hinweg zu Fuß, mit Rad, Esel, Pferd oder per Anhalter. Überall befinden sich kleine Höfe und Farmen, welche an der Straße Obst und Fleisch anbieten. Die Menschen in den selten frequentierten Straßenrestaurants sind freundlich und hilfsbereit, das Essen ist einfach aber lecker! In Cafés und generell in der Öffentlichkeit sitzt man fast ausschließlich in großen Runden zusammen und spielt Karten und unterhält sich lautstark.

Die Städte wiederum bieten eine Mischung aus Tradition und Moderne. Vor allem junge Menschen, im Gegensatz zu den älteren, häufig europäisch gekleidet. Das Stadtbild ist, abseits der – durchaus beeindruckenden – klassischen Touristenziele deutlich von Pragmatismus geprägt: Läden für Auto-, Maschinen- und Elektronikersatzteile finden sich fast an jeder Ecke. Ein Highlight ist der Straßenverkehr, insbesondere in mehrspurigen Kreisverkehren. Es gilt das Motto: wer bremst, verliert. Als Deutscher kann man es aber durchaus zu schätzen lernen, im Straßenverkehr eigentlich nichts falsch machen zu können…

Nach einem kleinen Rundgang in Tanger entschieden wir uns, auf den bergigen Landstraßen in Richtung Fès zu fahren. Wir übernachteten in Kälte ein paar hundert Meter abseits von der Hauptstraße, neben einem kleinen Ackerpfad, und brachen um 5 Uhr morgens direkt wieder auf.

In Fès machten wir einen kleinen Rundgang durch die weltweit größte mittelalterliche Altstadt. In den engen Gassen begegneten wir, wie zu erwarten, häufig Verkäufern und Händlern, welche es ausschließlich auf Touristen abgesehen haben. Sympathischer war uns daher ein regulärer Markt auf der anderen Seite der Stadt, welcher zwar ebenfalls eng und gepackt war, auf welchem jedoch, im Gegensatz zur Altstadt, ausschließlich Einheimische unterwegs waren.

Dann ging es in Richtung Rabat nach Westen, wieder machten wir über Nacht Halt etwas abseits der Straße und begaben uns bei Erreichen der Stadt, wie auch schon am Vortag, zu einem der hier durchgehend sehr edel eingerichteten McDonalds Restaurants – nicht des Essens wegen, sondern weil uns hier jegliche lebenswichtige Infrastruktur in Form von Strom und Internet zur Verfügung steht. Die Mehrfachsteckdose war natürlich immer dabei… Nach mehreren Stunden Mails schreiben, Videos schneiden und Pläne schmieden liefen wir etwas durch die Stadt. Dabei entdeckten wir einige Einheimische, die unter einer Autobahnkreuzung Fußball spielten. Hier wurden wir freundlich integriert und stillten unser Bedürfnis nach körperlicher Ertüchtigung.

Mit der Absicht ein authentischeres Lokal als McDonalds aufzusuchen, fuhren wir im Anschluss etwas in der Altstadt umher, und setzten uns in eine kleine, verrauchte Bar, begleitet von arabischsprachigem Fußball und Männern, die Karten spielten. Das Foto von hier stammt von der Tochter des Barbesitzers, welche sich, allein durch amerikanische Musik und Filme, ein fast perfektes Englisch beigebracht hat…

Wir übernachteten abseits der Stadt auf einem Hügel, von welchem wir am nächsten Morgen Blick auf einen großen, in der Tiefebene gelegenen See hatten. Heute haben wir die meiste Zeit des Tages damit verbracht, uns auf Interviews vorzubereiten, und unser zahlreiches Videomaterial zu schneiden – bald sollte der erste Videoblog bereitstehen!

Unser offizielles Vorhaben ist selbstverständlich in vollem Gange: Wir haben Rückmeldung von mehreren Startups und wurden bereits in eine Facebook Gruppe marrokanischen Entrepreneure eingeladen worden. zusätzlich steht ein größeres Treffen in Casablanca an!

2 Kommentare zu “Von marokkanischen Nächten und amerikanischen Fast-Food-Tempeln

  1. Bikash (Stellvertretend für Marcela, Ishani und Sunita)

    Ich/Wir finde/n es toll, dass ihr das macht. Ich/Wir wünsche/n euch viel Freude und viel Erfolg. Alles, alle Gute!

  2. Sibylle Bachmann

    Hallo ihr Globetrotter, ich habe mit Interesse eure Seiten gelesen und bin ganz begeistert, was ihr alles auf die Beine stellt.
    Super! Ich würde euch gerne alle zum Essen einladen und werde Steffi und Robert was mitgeben. Wir wünschen Euch weiterhin fruchtbare Gespräche, schöne Bekanntschaften und unvergessliche Erlebnisse. Es grüssen aus der Heimat Hermann Lucia und Bibi